Die Geschichte einer spontanen Runde, vom Schäfchen zählen und dem Sprung ins kalte Wasser …
- Teresa
- 24. Apr. 2024
- 4 Min. Lesezeit
Es ist Sonntag! Unüblich für uns, wir haben noch nichts geplant! Eigentlich gehen wir ja auch samstags wandern.
Irgendwann gegen 8:30 bekomme ich eine Nachricht von Svend, 9:45 Treffpunkt. Äääääääh ok! Männer … als ob es bei uns Frauen reicht, sich einen nassen Waschlappen ins Gesicht zu hauen. Nützt ja aber nichts! Also Beeilung :)
Wir treffen uns auf einem kleinen Parkplatz und der erste Vorschlag, den ich mache, lass uns nach Hause fahren und ab aufs Sofa, Decke, Tee. Machen wir natürlich nicht … Aber es ist richtig kalt und wir haben im April tatsächlich nochmal unsere Wintersachen herausgeholt. Kein Scherz, Handschuhe inklusive. Unglaublich! So langsam reicht es aber auch mit frieren.
Aber wir wollen nicht nur schimpfen! Immerhin scheint die Sonne, das ist ein Anfang.
Also Schuhe an und ABMARSCH!
Unser Weg führt uns vorbei an Feldern und einer schon recht stark befahrenen Landstraße Richtung Osterwald einem süßen kleinen Örtchen, dass auch schon 2x dafür ausgezeichnet wurde, wie hübsch es ist. Ist es tatsächlich.
Nach ca. 10 Minuten biegen wir ab und kommen weg von der Straße. Svend übt sich in Akrobatik, um ein paar Fotos zu machen, während ich versuche den Schafen beizubringen, in die Kamera zu schauen! Als Model hat man es eben nicht leicht!
Von nun an laufen wir bergauf und bergauf und bergauf … immer durch den Ort. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich bin kein großer Fan von Asphaltstraßen. Umso glücklicher war ich, als wir endlich den Ort hinter uns gelassen haben!

Als wir dann im Wald sind, laufen wir weiter bergauf. Das werden wir noch eine ganze Weile machen! Schließlich müssen wir ca. 420 Meter erklimmen.
Die Wege sind matschig und wir müssen gut darauf achten, wo wir hintreten. Aber irgendwie macht das ja auch den Reiz aus.
Nach Matsch, Waldautobahnen und vielen Wasserlöchern (wirklich extrem vielen Wasserlöchern) biegen wir dann endlich ab und landen auf einem Trampelpfad. Jetzt fühlen wir uns wirklich draußen und wohl.
Über uns der blaue Himmel, kühle und ganz klare Luft, unter unseren Füßen das weiche Gras und die Sonne, die durch die Äste fällt und den Wald so wunderschön strahlen lässt. Das sind die Momente, in denen man wirklich alles vergisst und die man am liebsten ewig festhalten würde.
Von jetzt an sind die Wege wirklich abgelegen und Svend grummelt ein bisschen vor sich hin, dass ihm kein Reh vor die Linse hüpft. Frech auch, von dem Reh ;)
Nach ein paar Bocksprüngen über Pfützen, laufen wir auch schon auf den FAST zu. Mit 419,2 m die höchste Erhebung im Osterwald. Der Punkt wird durch einen Stein gekennzeichnet. Na immerhin kann es jetzt nicht noch weiter bergauf gehen! Und eins muss man sagen, hier oben ist es echt schön! Ruhig, ursprünglich und abgelegen!
Nur kurze Zeit später kommen wir zum Naturschutzgebiet St. Avold. Ihr könnt das NSG ausgiebig auf dem Rundweg erkunden. Ziemlich hübsch anzuschauen, viele Felsen (da es sich um einen stillgelegten Steinbruch handelt), Wasser und Ruhe. Es lohnt sich also definitiv, da mal ein bisschen Zeit mitzubringen und die Gegend zu erkunden.
Wen das Erkunden hungrig gemacht hat, der kann in der Sennhütte einen Snack zu sich nehmen! Aber ihr kennt uns, das ist nicht unser Ding.
Aber dafür wisst ihr genau, was jetzt kommt. Mein Hunger. Svend hat schon am Steinbruch gefragt, ob wir uns nicht setzen wollen und was essen wollen. Und ich so, nein, lass uns noch warten … Svend sagt noch zu mir … Nörgeln dann aber nicht rum, wenn dann keine Bank mehr kommt! Wie recht er doch hatte …
Fast 1,5 h folgen wir einer unspektakulären Waldautobahn nach der anderen! Wir laufen bergab. Etwas weg vom Weg fließt ein Bach, den man aber nur zu Gesicht bekommt, wenn man mal einen kleinen Abstecher weg vom Hauptweg macht.
Eine Bank oder annähernd eine Sitzgelegenheit finden wir tatsächlich 1,5h lang nicht. Ich werde grummelig und die Tour fängt an, Minuspunkte zu sammeln. Zumindest für den Moment.
Irgendwann dann die Erlösung. Als wir im Tal angekommen sind, endlich eine Bank. Endlich! Tee und Brötchen! Lange bleiben wir aber nicht sitzen. Es wird einfach zu schnell zu kalt, wenn man sich nicht bewegt.
Im 2ten Abschnitt der Tour warten auch wieder viele Waldautobahnen auf uns. Die wir tapfer laufen und natürlich auch wieder bergauf. Das ein oder andere Mal wird es tatsächlich wieder ein bisschen wilder und an der ein oder anderen Stelle tut sogar ein breiter Weg gar nicht weh, weil der Wald einfach so schön ist.
Irgendwann dann endlich wieder ein Pfad, wirklich schmal und abenteuerlich, eher ein Zufall als gewollt. Aber dafür wunderschön! Nach einer Weile stoßen wir auf einen riesigen Stein. Ein Denkmal. Leider war kaum noch zu lesen, was darauf stand. Trotzdem sehr beeindruckend!
Nachdem wir den kleinen Pfad hinter uns gelassen haben, kommen wir direkt zu einem weiteren alten Steinbruch! Viele Felsen! Ziemlich beeindruckend! Nochmal ein Highlight. Bevor wir unsere Tour tatsächlich über Waldautobahnen beenden!
Alles in allem war es eine schöne Runde. Waldautobahnen und Pfade wechseln sich hier ab und viele Teile sind doch sehr, sehr schön.
Für jeden, der einfach mal ein bisschen rauswill, toll und bestimmt auch mit vielen Highlights, die es zu erkunden gibt. Für kleine Abenteurer, wie uns, eher langweilig. Aber es lohnt sich definitiv, sich das NSG St. Avold mal anzuschauen! Das können wir wärmstens empfehlen - gerade bei schönem Wetter!
Hast du einen Geheimtipp für den Osterwald? Irgendwas, das man sich unbedingt anschauen sollte? Verrat es uns gern in den Kommentaren. :)
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